Tage der Toleranz im Februar

Aktionstage an der Berufsbildenden Schule V für Gesundheit, Körperpflege und Sozialpädagogik Halle (Saale) am 11.02. und 12.02.2016: Auf die Einstellung kommt es an!

 

Rege Bewegung in den Räumen der BBS V: Stände wurden aufgebaut, Plakate aufgehängt und die letzten Vorkehrungen für die bevorstehenden Vorträge getroffen. Die Aktionstage standen unter dem Motto „Tag der Toleranz“ und viele Referenten informierten die Schüler und Schülerinnen u.a. über die verschiedenen Weltreligionen wie Christentum, Buddhismus, Islam und Judentum. Gerade in der heutigen, modernen Zeit denkt man, dass die Menschen aufgeklärt sind, doch es gibt doch noch einige Unklarheiten und Vorurteile vor allem im Hinblick auf die Religionen.


Eine der ersten Stationen behandelte das Thema „AIDS“, welche von Frau Janko von der AIDS-Hilfe Halle/ Sachsen-Anhalt Süd e.V. und Frau Klinkhammer von der Ehrenamtsgruppe „YoungStars“ geleitet wurde. (Hier sind immer gern neue Freiwillige willkommen, die sich für eine Mitwirkung an solchen Projekten interessieren.) Sie forderten die Schüler und Schülerinnen auf, sich in die verschiedenen Rollen der Risikogruppen in Hinsicht auf die Ansteckung mit AIDS hineinzuversetzen und zu diskutieren, warum gerade diese Personengruppen besonders gefährdet sind. Natürlich weiß jeder, was AIDS ist, wie man sich anstecken oder sich schützen kann, aber die Frage ist doch: Wendet man dieses Wissen auch an oder verdrängt man die Tatsache, dass es jeden treffen könnte, auch einen selbst?


Wenn wir schon beim Thema sind, werfen wir einen Blick in den nächsten Raum, denn da prangte an der Tafel die große Überschrift „Geschlechtlich – sexuelle Identität“. Das breitgefächerte Thema machte viele Schüler und Schülerinnen neugierig und man merkte, dass die meisten mehr darüber erfahren wollten. Es ging u.a. um das biologische und seelische Geschlecht, Geschlechterrollen und sexuelle Orientierung. Dazu erklärte Herr Kiel vom Begegnungs- und Beratungszentrum „Lebensart e.V.“ die unterschiedlichen Begriffe und was es mit ihnen auf sich hat. Einiges war aus dem Alltag oder Fernsehen bekannt, aber es gab auch viel Neues zu entdecken, was in der Gesellschaft mehr oder weniger unter den Tisch gekehrt wird. Es gab große Beteiligung während des Vortrages, denn jeder wollte sein Wissen einbringen und zu einer anregenden Unterhaltung beitragen. Leider waren die Vorträge mit 90 Minuten zeitlich ziemlich begrenzt, so dass man diese großen, komplexen Themengebiete nur anreißen konnte.


In der Zeit zwischen den Vorträgen fand man im Bereich der Cafeteria einzelne Stände, bei denen man an unterschiedlichen Challenges teilnehmen oder sich über die dargestellten Themen informieren konnte. Unter anderem wurde über das Krankheitsbild der Trisomie 21, besser bekannt als Down Syndrom, aufgeklärt und was es heißt mit dieser Krankheit zu leben. Zudem konnte man in einem Rollstuhlparcour testen, wie ein Leben im Rollstuhl aussehen würde und mit welchen Hindernissen man im Alltag zurechtkommen müsse. Am Stand „typisch Deutsch“ konnte man sich im Einbürgerungstest versuchen, typisch deutsche Speisen probieren und viele weitere Aufgaben zum Thema Deutschland lösen. Besonders witzig war das Dialekt-Quiz.


Der Stand von Frau Brüggemann, die im Namen von „Ayantu e.V.“ anwesend war, kümmerte sich um das Projekt „Schule in Äthiopien“. Hier informierte ein Kurzfilm über die Situation in Äthiopien und man konnte alltägliche äthiopische Gegenstände begutachten. Einige Schüler und Schülerinnen fanden das Projekt so faszinierend, dass sie sich informierten, inwiefern man sich privat an solchen Projekten beteiligen kann.


Natürlich wurde auch für das leibliche Wohl gesorgt, so dass man gestärkt die vielen Eindrücke verarbeiten konnte. Abschließend lässt sich sagen, dass die Resonanz zu diesen Aktionstagen sehr positiv war und das Angebot gut angenommen wurde. Eine Umfrage am Ende ließ durchblicken, dass diese Tage einige Vorurteile beseitigen konnten und man jetzt gewissen Themen gegenüber eine ganz andere Sichtweise vertritt. Die „Tage der Toleranz“ waren ein erfolgreiches Projekt, welches viel öfter an Schulen durchgeführt werden sollte, um gegen Unwissenheit vorzubeugen und anzukämpfen. Im Endeffekt wird eine gewisse Toleranz gegenüber den Kulturen und Lebensweisen anderer, verschiedener Menschen erreicht.

 

 




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