DAS LEBEN GEMEINSAM GESTALTEN

 

Ein Service Learning-Projekt der Berufsbildenden Schulen V Halle (Saale)


 

Der Projekttitel eines zweiten Projekts der Berufsbildenden Schulen V in Halle (Saale), „Das Leben gemeinsam gestalten“, sollte bereits verdeutlichen, dass die Schülerinnen und Schüler mit dem Ausbildungsschwerpunkt „Hauswirtschaft und Familienpflege“ den Alltag gemeinsam mit den Menschen gestalten wollten. Das Projekt ist konzeptionell ganz ähnlich strukturiert, wie das etablierte Projekt „Zukunfts(augen)blicke“ im Berufsvorbereitungs-jahr, was auf die Verankerung von Service-Learning im Schulprogramm der BbS V zurückzuführen ist. Damit gehen bestimmte Strukturen, Prinzipien und Methoden einher, die auf andere Arbeitsbereiche übertragen werden. Auf diese Weise implementiert und institutionalisiert die BbS V schrittweise Service-Learning. Das Projekt „Das Leben gemeinsam gestalten“ wird im Folgenden nur kurz umrissen.

 


Im Rahmen des Praktikums im zweiten Ausbildungsjahr führten die Schülerinnen und Schüler in Seniorenheimen, Kindertagesstätten und Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen Befragungen durch, um den realen Bedarf im Gemeinwesen zu ermitteln. Die Schülerinnen und Schüler entschieden sich in der Auswertung ihrer Befra-gungen für die Erstellung eines individuellen Freizeit- und Beschäftigungsangebotes in verschiedenen sozialen Einrichtungen. Dazu ermittelten sie ihre ganz persönliche Service-Einrichtung, der sie ihr Angebot in Form ihres individuell erstellten Service-Katalogs vorstellten.


Ein Kooperationsvertrag besiegelte die Zusammenarbeit der Berufschülerinnen und -schüler und den sozialen Einrichtungen. Die Schüler schrieben unmittelbar vor dem ersten Projekttag einen Brief an sich selbst, in dem sie ihre Erwartungen an das Projekt, ihre Ängste und Spannungen, sowie ihre Vorfreude in Worte fassten.
Zu den vielfältigen Angeboten der Berufsschülerinnen und -schüler in den sozialen Einrichtungen zählten unter anderem (siehe Abb. 18):

servicekatalog.jpg


Abb. 17: Beispiel für einen Service-Katalog

 



Während der gesamten Projektlaufzeit fanden monatliche Reflexionsveranstaltungen statt, in denen vielfältige und abwechslungsreiche Methoden (z. B. „Sea of emotions“) zum Einsatz kamen und in denen die Schülerinnen und Schüler über ihre Gefühle, Herausforderungen und individuelle Erfolge sprechen konnten. Die Projektteilneh-menden setzten sich nach ihren Einsätzen in den sozialen Einrichtungen noch einmal mit dem Erlebten auseinander, indem sie die im Vorfeld des Projektes verfassten Briefe an sich selbst auswerteten und Erfahrungsberichte verfassten. Die Gestaltung der Schulhauspräsentation diente nicht nur als zusätzliches Reflexionsinstrument, sondern sollte die Schülerinnen und Schüler nachhaltig an ihre Service-Erlebnisse erinnern. Im Reflexionsworkshop war Raum und Zeit geboten, um mittels der Präsentation von Collagen mit den Mitschülerinnen und Mitschülern ins Gespräch zu kommen.



 



Bei einer großen Abschlussfeier, gemeinsam mit Lehrkräften, Vertreterinnen und Vertretern der sozialen Einrichtungen und anderen interessierten Schülerinnen und Schülern der Berufsschule, wurden die Projektteilnehmenden für ihr soziales Engagement geehrt und erhielten Urkunden, die ihnen den erfolgreichen Verlauf ihres Service-Angebots bescheinigten.




Grit Spicher
Fachlehrerin




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